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Verblüffende Gleis-Miniaturwelten
Von feinster Handarbeit bis zum fachsimpel mit Experten auf Augenhöhe – die modell-hobby-spiel 2023 ermöglicht einen tiefen Einblick in die komplexe Modelbahnwelt und bringt Eisenbahnfreunde zum Schwärmen.
Wie komplex Modellbau sein kann, zeigt die IG Railinnovation mit einer etwa 90 Quadratmeter große Anlage des Leipziger Hauptbahnhofs samt umliegender Straßen. Die Anlage wächst stetig weiter und wirkt dank der verbauten Car-Systeme absolut lebendig. Für Nachahmer halten zahlreiche Aussteller das Zubehör bereit, darunter die Firma Faller, die mit ihrem Car System seit drei Jahrzehnten Standards setzt.
Mit gleich 12 Modellbahnanlagen präsentiert der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde eine breite Auswahl an Spurweiten, Themenwelten und technischen Feinheiten.
Auch die Modell-Eisenbahn-Freunde Hannover Land bringen eine Spur N-Anlage im Maßstab 1:160 mit, die sich vor allem mit der Industrie auseinandersetzt. Fokuspunkte sind neben einer detailreichen Berg- und Tallandschaft eine realitätsnahe Altstadt samt Straßenbahn, ein Hochofen und ein Tagebau.
Wer sich weiter von der Natur verzaubern lassen möchte schaut auch bei den MIGL (Modellbahn Interessen Gemeinschaft Linz) vorbei. Begeben Sie sich auf eine Reise durch die Jahreszeiten in Österreich mit ihrer Anlage „Stammersdorf“. Die Züge fahren hier vom winterlichen Stammersdorf über den im Frühling liegenden Bahnhof Auersthal nach Raggendorf Markt, wo bereits der Sommer eingekehrt ist. Endpunkt der Reise ist der herbstlich gestaltete Bahnhof Zistersdorf. Für zusätzliches Alpenflair sorgen die Modellbauer von N-Spur.at mit ihrem Modell der Ostrampe der Arlbergstrecke. Verbaut sind 118 Meter Gleise unter anderem entlang des Schmidtobetunnels, der Trisannabrücke mit Burg Wiesberg sowie des Wolfsgruberbachviadukts.
Mit etwa 20 Metern Länge kommt eines der größten Modelle von den Eisenbahnfreunden Berlin. Die H0-Anlage bietet mit einem Endbahnhof, drei Haltestellen sowie drei besonderen Gemeinschaftsbahnhöfen verschiedener Eisenbahngesellschaften einen Einblick in die Altmark, wie sie zu Beginn bis Mitte der 1960er Jahre war. Mit Liebe zum Detail wurde auch die Umgebung gestaltet, fast alle Hochbauten und technischen Bauwerke sowie viele der Laub- und Nadelbäume sind Handarbeit.
Weißer Rauch im Zittauer Gebirge
Von klein zu groß! Für strahlende Augen bei allen Bahnfreunden sorgt die Dampfbahn-Route Sachsen, die eine komplett umgebaute Original-Lok vorstellt. Die „99 787“ ist eine kleine Revolution und wird künftig für weiße Rauchwolken im Zittauer Gebirge sorgen, denn statt mit Kohle wird sie mit Leichtöl betrieben. Hier wurde Modellbau im ganz großen Stil betrieben, das Dampflokwerk in Meiningen hat die tonnenschwere Lokomotive in ihre Einzelteile zerlegt und mit modernem Antrieb neu aufgebaut. Das Ergebnis: Die Schmalspurbahn stößt künftig 40 Prozent weniger Kohlendioxid aus und der Betrieb wird einfacher, denn die Heizer müssen keine Kohle mehr in die Feuerbüchse schaufeln.
Fachsimpeln mit den Experten
Auch in diesem Jahr ist Hagen von Ortloff mit einer eigenen Modellbahn-Anlage und Stücken aus seiner Sammlung dabei. Der ehemalige Moderator der SWR-Sendung „Eisenbahnromantik“ und Youtuber freut sich auf den Austausch und steht für Autogramme bereit.
Hoch angesehen sind auch die Arbeiten von Claude Fandel und Marcel Ackle, von dem es heißt, er betreibe Modellbau von einem anderen Stern. Bis zu 1.000 Arbeitsstunden stecken in ihren Meisterwerken. Ein kleines aber besonders feines davon wird am Stand von RTS Greenkeeper zu bewundern sein. Fandel ist persönlich am Stand und beantwortet gerne die Fragen nach kniffligen Details.
Noch mehr Tipps von Branchenexperten bietet der beliebte Treffpunkt Gleis 27. Die Sektion TTe des tschechischen Vereins Zababov erläutert auf 17 x 7 Metern den Betrieb der legendären CSD-Strecken in den 50er bis 70er Jahren. Besucher können hier an spannenden Workshops teilnehmen, sich weiterbilden und verschiedene private Modellbahnanlagen aus Deutschland und Polen bewundern.